Klanginstallation sound 48 silence
  • Release Date: Februar 26, 2020

Klanginstallation ’sound 48 silence‘

Das Klangprojekt sound 48H silence besteht aus zwei Teilen:

einer Klanginstallation, die das Museum Angewandte Kunst  während der Ausstellung Ingrid Godon ‚Ich wünschte‘ in einen Klangkörper verwandelt und  einer 48-stündigen Live-Klangperformance mit 12 Musiker*innen.
Die beiden Teile des Klangprojekts basieren auf einer Zwölftonreihe, deren Reihenfolge durch Zufall ermittelt wurde. Jeder der 12 Töne bildet den Grundton der Klanginstallation wie auch der 48-stündigen Live-Performance.

Die Klanginstallation

Vom 26. Februar bis zum 15. März 2020 werden 2.500 qm des Museum Angewandte Kunst permanent bespielt. Die zeitliche Struktur umfasst dabei auch die Schließzeiten, so dass das Haus durchgehend zum Klingen gebracht wird.

Die Installation umfasst zwölf Klangstationen, die auf die beiden Ebenen des
Hauses verteilt sind. Jede Station durchläuft um eine Stunde versetzt ihre Reihenfolge der Töne. Station 1 fängt also beispielsweise mit Ton 1 an, Station 2 gleichzeitig mit Ton 2 usw. In jedem Raum bildet die Tonreihe also einen 12-stündigen Loop.Die 12 Räume bzw. Stationen als Ganzes lassen gleichzeitig immer die komplette Installation erklingen. d.o.o.r arbeiten mit „konventionellen“ Klangerzeugern wie Stimme, Piano, Bass- und Kontrabassklarinette, Sopransaxophon oder Keyboards, die sie mit computergenerierten Klängen und mit Feldaufnahmen verbinden. Jede der 12 Stunden erhält eine andere, unverwechselbare Charakteristik, und immer wieder enthalten die Soundscapes Pausen/Stillen.

Die Räume und die Besucher*innen „durchlaufen“ unterschiedliche Zonen von Klang und Stille.

Live-Klangperformance

 
Am 13. März 2020 um 20 Uhr mündet die Klanginstallation nahtlos in eine 48-stündige Live-Performance, interpretiert von internationalen Klangkünstlerinnen und Klangkünstlern.

Innerhalb einer gegebenen zeitlichen und räumlichen Struktur haben die 12 Klangkünstler*innen größtmögliche Freiheiten der individuellen, klanglich-musikalischen Gestaltung. Die Überschneidungen der „Einsatzzeiten“ und die Übersprache aller Klänge in alle Räume ergeben unterschiedliche Farben, Intensitäten, Dichten, Lautstärken, Stillen.

 

Das Publikum erlebt vielfache unterschiedliche Situationen, die je nach Nähe zu den Künstler*innen konzertant oder atmosphärisch, fern oder nah, intim oder distanziert, hell oder dunkel, musikantisch oder lautmalerisch ausfallen können. Das Publikum „schwimmt“ sozusagen durch mit Klängen geflutete Räume.

 

Ein wiederkehrendes Grundmotiv ist die Dichotomie von Klang und Stille. Eingeladen ist ein „Ensemble“ aus hochkarätigen internationalen Solist*innen, in dem sich Klangkünstler*innen, Elektroniker*innen und Musiker*innen mit „klassischem“ Instrumentarium begegnen.

Klangkunst trifft auf Jazz-Improvisation,
Neue-Musik-Interpretation auf Rockmusik. Eine Herausforderung, die die Grenze zur Überforderung bewusst streift: Über einen so extrem langen Zeitraum innerhalb des gegebenen Rahmens musikalisch zu kommunizieren, zu improvisieren, sich zu begegnen, die gemeinsamen Klänge in der Balance aus Planung und Zufall auszuloten und so das Museum Angewandte Kunst mit einem einmaligen, atmosphärischen Klangerlebnis zu füllen.

Die Mitwirkenden sind je zur Hälfte Männer und Frauen, sie stammen aus unterschiedlichen Ländern und verkörpern unterschiedliche musikalisch-klangliche Philosophien.

 

Das Museum Angewandte Kunst wird für 48 Stunden zu einem intensiven Melting Pot aus Klängen.  Mitwirkende und das Publikum sind eingeladen, aus der Zeit zu fallen, in und mit den Klängen Phasen von Stille,
von Intensität, von Euphorie und Ekstase, Konzentration und Kontemplation zu erleben.
 
Eintritt: 10 Euro
Karten erhältlich über museen-ticket.de/museum-angewandte-kunst oder an der Museumskasse
 
sound 48H silence
48 h Live-Performance, 13.-15. März 2020
 

Mitwirkende:

 
Tiziana Bertoncini (Wien), Violine
Sylvia Hallett (London), Singende Säge/Fahrradspeichen/Violine
Oona Kastner (Bielefeld), Gesang/Piano/Elektronik
Okkyung Lee (New York), Cello/Elektronik
Kaffe Matthews (London/Berlin), Elektronik
Billy Roisz (Wien), Elektronik/E-Bass
Patrick Higgins (New York), E-Gitarre
Thomas Lehn (Wien), Analoger Synthesizer
Lê Quan Ninh (Saint-Silvain-sous-Toulx), Perkussion
Dirk Raulf (Köln), Bassklarinetten/Saxophone/Laptop
SEC_ (Neapel), Tonbandmaschinen
Philip Zoubek (Köln), Präpariertes Piano
Konzeption & Leitung: d.o.o.r (Oona Kastner & Dirk Raulf)